Wissenswertes über Massivholzmöbel
Vom Wald zum Möbel
Der Wald
Dem Treibhauseffekt entgegnen
Die Wälder sind für das Leben auf der Erde elementar. Durch den Stoffwechsel der Bäume wird nicht nur Sauerstoff gebildet, sondern CO 2 der Atmosphäre entzogen und im Holz fest gebunden. Mit dem späteren Einsatz von Holz – wie in Massivholzmöbeln – wird Kohlendioxid dem Stoffkreislauf der Natur entnommen. Das wirkt dem Treibhauseffekt entgegen und stabilisiert die ausgeklügelte Balance der Atmosphäre.
Eine 120jährige Buche beispielsweise entzieht der Atmosphäre täglich rund 4 kg Kohlendioxid, dessen Kohlenstoff als Hauptelement der Holzbildung gespeichert wird. Die in der Vegetationszeit täglich gebildeten etwa 2 kg Holz klingen sehr wenig. Wird jedoch die gesamte Holzmasse Deutschlands betrachtet, sind darin fast eine Milliarde Tonnen Kohlenstoff aus der Atmosphäre gebunden!
Das Gesetz der Nachhaltigkeit
Beständig nachwachsend
Möbel-Holzarten
Holzbearbeitung
Nur die besten Sortimente
Die Möbelindustrie und das Schreinerhandwerk sind wichtige Holzabnehmer. Das Holz, welches in diesem Bereich für den Bau von Massivholzmöbeln zum Einsatz kommt, gehört zu den hochwertigsten Sortimenten des Holzeinschlags. Nach dem Fällen, Entasten und Transport ins Sägewerk werden die dort zugeschnittenen und entrindeten Stammabschnitte zu Schnittholzsortimenten aufgeteilt. Die anfallenden Späne sind nicht etwa Abfall, sondern begehrter Rohstoff für die Platten- und Zellstoffindustrie oder werden mit anderen Holzresten im Sägewerk zur Energiegewinnung genutzt.
Sorgfältige Trocknung notwendig
Von der Lamelle zur Leimholzplatte
Die getrockneten und gestapelten Schnittholzsortimente werden bei der Weiterverarbeitung zu Lamellen oder Stäben aufgetrennt. Nach Zuschnitt und Hobeln erfolgt eine Qualitätssortierung, anschließend werden die Lamellen direkt auf Länge sortiert oder – da nicht immer in für den Möbelbau üblichen Längen verfügbar – mittels Keilverzinkung stirnseitig aneinander verleimt sowie schließlich auf die festgelegte Länge gekürzt.
Lamellen eines Querschnitts, einer Länge und Holzart werden schließlich verleimt, mit gegensätzlichem Faserverlauf aneinander gefügt und mittels einer Plattenpresse dauerhaft verbunden. Entstanden ist eine rohe Leimholzplatte, das Ausgangsprodukt für alle Massivholzmöbelhersteller. Diese Platte wird entweder selbst gefertigt oder als Vorprodukt bezogen.
Oberflächen in traditioneller Handarbeit
Öle und Lacke zertifiziert
Öle und Wachse
Öle haben ein gutes Eindringensvermögen ins Holz. Die Oberfläche bleibt dampfdurchlässig, sie kann mit der Raumluft „atmen“. Die eigenen Farbpigmente des Holzes werden aktiviert, die in den Ölen enthaltenen Aromen entfalten sich angenehm in der Raumluft. Eine einfache regelmäßige Nachpflege erhält geölte Massivholzoberflächen dauerhaft schön. Eine weitere Schutzmöglichkeit der Massivholzoberflächen bieten Wachse bzw. Ölwachsmischungen. Zu unterscheiden ist zwischen Wachsen und Ölen natürlichen oder technischen Ursprungs. Sehr oft kommt Carnauba-Wachs von der gleichnamigen Palme gemischt mit Bienenwachs und Leinöl zum Einsatz. Die Wasserabweisung und der Schutz vor Abrieb sind höher als bei ölbehandelten Oberflächen, es entsteht ein dauerhafter Glanz. Mit zunehmendem Anteil von Hartwachsen bzw. sinkendem Leinölanteil wird das Wachs härter und verschließt die Holzporen dauerhafter.
Natur- und Syntheselacke
Qualität entscheidet
Massivholzmöbel heute
Was die DIN sagt
Anders als andere Holzwerkstoffe
Faktor Feuchtigkeit
Die natürliche Eigenschaft von Holz / Massivholz ist das Aufnehmen oder Abgeben von Feuchtigkeit durch seine offene Oberfläche. Dies erfolgt in Abhängigkeit von Umgebungstemperatur und -feuchtigkeit. Ist die Umgebungsfeuchtigkeit hoch (z. B. in der Sommerzeit oder in Neubauten), so nehmen offenporige Massivholzmöbel Feuchtigkeit auf.
Dabei „quillt“ Massivholz, das heißt es dehnt seine Maße aus. Bei einer niedrigen Umgebungsfeuchtigkeit (z. B. in beheizten Räumen in der Winterzeit) gibt offenporiges Massivholz Feuchtigkeit ab, d. h. es „schwindet“ bzw. verkleinert seine Maße. Damit wirken offenporige Massivholzmöbel in gewissem Sinne in Räumen wie ein Raumfeuchtigkeitsregulierer – gut für das menschliche Wohlbefinden. Negative Funktionsstörungen durch das natürliche „Quellen“ und „Schwinden“ bei Massivholzmöbeln schränken erfahrene Hersteller durch spezielle Konstruktionen der Möbel ein.
Wer seine Massivholzmöbel ohne Funktionsstörungen dauerhaft nutzen will, sorgt für eine langsame Akklimatisierung aller Massivholzmöbelteile (innen und außen) an ein nicht zu trockenes oder zu feuchtes Raumklima (Stiftung Warentest empfiehlt eine Luftfeuchte zwischen 45 und 55 %). Bei neuen Massivholzmöbeln kann es sinnvoll sein, in den ersten Tagen Türen und Schubkästen offen stehen zu lassen, um ein einseitiges Quellen oder Schwinden der Möbelteile (d. h. ein Verbiegen des Holzes) zu vermeiden. Bei Neubauten empfiehlt es sich auch, die Möbel zunächst mit einem Wandabstand von mindestens 1 cm aufzustellen.
Licht verändert Holz
Reinigung und Pflege
Staub wischen
Schmutz entfernen
Reparaturen selbst gemacht
Möbelbeschläge einstellen
Weiterführende Infos
www.bam.de
Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, Berlin
www.jki.bund.de
Institute des Julius Kühn-Instituts, des Bundesforschungsinstituts für Kulturpflanzen, Quedlinburg, Braunschweig, Berlin und Kleinmachnow
www.bdholz.de
Gesamtverband Deutscher Holzhandel, Berlin und Wiesbaden
www.thuenen.de
Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei, Braunschweig
www.blauer-engel.de
Zeichen für ökologisch optimierte Produkte und Angebote
www.bmelv.de
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Bonn und Berlin
www.dfwr.de
Deutscher Forstwirtschaftsrat, Rheinbach
www.dgfh.de
Deutsche Gesellschaft für Holzforschung, München
www.dgm-moebel.de
Deutsche Gütegemeinschaft Möbel, Nürnberg
www.dhwr.de
Deutscher Holzwirtschaftsrat, Wiesbaden
www.din.de
Deutsches Institut für Normung, Berlin
www.fnr.de
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe, Gülzow
www.fsc-deutschland.de
Forest Stewardship Council Deutsch land, Freiburg
www.hdh-ev.de
Hauptverband der Deutschen Holz und Kunststoffe verarbeitenden Industrie und verwandter Industrie zweige, Bad Honnef
www.ihd-dresden.de
Institut für Holztechnologie Dresden, Dresden
www.infoholz.de
Internetfachportal zum Thema Holz, Bonn
www.pefc.de
Pan European Forest Certification Deutschland, Stuttgart
www.ral.de
Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung, Sankt Augustin
www.umweltbundesamt.de
Umweltbundesamt, Berlin
www.wald-in-not.de
Stiftung Wald in Not, Bonn
www.wki.fhg.de
Fraunhofer-Institut für Holzforschung, Braunschweig
www.wohninformation.de
Informationsportal rund um das Thema Wohnen, Bad Honnef